Der Kulturverein Schneverdingen e.V. lädt am Sonntag den 28. Januar 2024 um 11.30 Uhr zu einer szenischen Lesung aus der Neuauflage des Buches „NUR GOTT DER HERR KENNT IHRE NAMEN“ – „KZ Züge auf der Heidebahn“, mit den Autoren Adolf Staack und Uwe Nordhoff sowie den Vortragenden Antje Klingbeil und Hanna Wehmeier in den Kinosaal in die Kulturstellmacherei, Oststrasse 31 in 29640 Schneverdingen.
Begrüßung: Stellvertretender Bürgermeister Carsten Gevers
Die Lesung findet statt anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der am 27. Januar im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt wurde.
Der Bundespräsident Roman Herzog hatte schon am 3. Januar 1996 durch Proklamation diesen Gedenktag auf den 27. Januar festgelegt, denn am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des Nazi-Regimes.
„Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren. Wir suchen Versöhnung. Gerade deshalb müssen wir verstehen, dass es Versöhnung ohne Erinnerung gar nicht geben kann.“ So Richard von Weizäcker in seiner Ansprache vom 8. Mai 1985 vor dem Deutschen Bundestag.
Bereits 1983 entstand die Arbeitsgruppe “KZ Zuge“. Zu ihr gehörten von Anfang an die Lehrer an der KGS Schneverdingen Uwe Nordhoff, Peter Reck, Adolf Staack und Jürgen Wulf. 1985 ging die Arbeitsgruppe mit der Ausstellung „KZ-Züge auf der Heidebahn – eine Gedenk– und Mahnausstellung 40 Jahre danach“ an die Öffentlichkeit. Bei der Erstellung des Buches kam Reinhard Otto zu der Arbeitsgruppe dazu. Nun begann eine unermüdliche Recherchearbeit entlang der Heidebahn. Befragung von Zeitzeugen, Forschung auf Friedhöfen etc. Unermüdlich wurden Begebenheiten und Fakten der schrecklichen Ereignisse entlang der Heidebahn zusammengetragen, dokumentiert in dem 1992 heraus gegebenem Buch „Nur Gott der Herr kennt ihre Namen“. Die Arbeit an der Vergangenheitsbewältigung ging und geht weiter. 2018 konnte die neue und dritte Auflage des Buches präsentiert werden. Wie wichtig und nötig es ist, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen, erleben wir hier und jetzt in Deutschland, da Rassismus und rechtsradikales, menschenfeindliches Denken wieder auf dem Vormarsch sind.
Umrahmt wird die szenische Lesung mit von der Künstlerin Dietlind Horstmann-Köpper gemalten Portraits von jüdischen Dichterinnen und Dichtern, die entweder den Holocaust nicht überlebt haben oder aus Deutschland vertrieben wurden.
Eintritt frei