Doku, Deutschland 2020, Regie & Drehbuch: Torsten Körner
Darsteller: Marie-Elisabeth Klee (CDU), Christa Nickels (Die Grünen), Herta Däubler Gmelin (SPD), Renate Schmidt (SPD), Renate Hellwig (CDU), Ingrid Matthäus-Maier (FDP/SPD), Ursula Männle (CSU), Rita Süßmuth (CDU), Elisabeth Haines (SPD), Renate Färber-Husemann, Journalistin, 99 Minuten, o.A.
„Politik ist eine viel zu ernste Sache, um sie alleine den Männern zu überlassen.“ (Käte Strobel, Bundesministerin 1966-1972)
Die spannende und bewegende Chronik westdeutscher Politik von 1950 bis zur Wiedervereinigung ist ein Dokumentarfilm, wie er hellsichtiger und aktueller nicht sein könnte. Obwohl die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik ein historisches Zeitdokument ist, wirft dieser unbedingt sehenswerte Rückblick in Zeiten von MeToo um Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt ein Schlaglicht auf das immer wieder zurückgedrängte Thema Emanzipation und Feminismus. Die stimmigen Interviews und historischen Aufnahmen zeigen, wie sehr sich die Politikerinnen jedweder Coleur die Teilhabe am demokratischen Prozess im Bonner Parlament gegen ignorante Männer erkämpfen mussten. Grosses politisches Kino, das selbst den nächsten Backlash, der das Wort Feministin wieder zum Schimpfwort deklariert, übersteht. Denn Bilder und Fakten, die Regisseur Torsten Körner aufbereitete, um der männerzentrierten Geschichtsschreibung etwas entgegenzusetzen, sprechen für sich.
Eintritt 7,50 €
Tickets über LichtSpiel e.V.
https://www.lichtspiel-schneverdingen.de/programm